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RenaM

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Vierzehn Tage (ISBN: 9783423290029)

Bewertung zu "Vierzehn Tage" von Margaret Atwood

Vierzehn Tage
RenaMvor einem Tag
Kurzmeinung: Zwei Wochen während der Corona-Hochzeit in New York – erstaunlich fesselnd
Margret Atwood & Douglas Preston (Hrsg.) - Vierzehn Tage

Wer hätte gedacht, dass ein Roman, der zur Zeit der am heftigsten wütenden Coronapandemie in New York spielt, als täglich tausende Tote zu beklagen waren, so interessant, unterhaltsam, spannend und überraschend sein kann.

Wer hätte vor allem gedacht, dass man einen zu dieser Zeit spielenden Roman überhaupt lesen mag. Die dahinterstehende Idee ist es insbesondere, die Aufmerksamkeit auf dieses Buch zieht.

Die beiden Herausgebenden versammeln 36 namhafte und renommierte Autoren und Autorinnen Nordamerikas, die innerhalb einer von Douglas Preston verfassten Rahmenhandlung 36 einzelne, unabhängige Geschichten schreiben. Das Ergebnis ist faszinierend und vollauf gelungen.

In einem New Yorker Wohnhaus, heruntergekommen, renovierungsbedürftig und mit etlichen Leerständen, ist die Hausmeisterin Yessie zuständig für die nötigen Reparaturen. Während des Lockdowns, als niemand hinausdarf, als man strikte Abstandsregeln einhalten muss, als ununterbrochen die Sirenen der durch die Straßen jagenden Rettungswagen ertönen, versammeln sich allabendlich die Bewohner dieses Hauses auf dem Dach. Kaum jemand wird mit Namen vorgestellt, Yessie nennt die Menschen entweder bei ihrer jeweiligen Appartmentnummer oder bei dem Spitznamen, den ihr Vorgänger notiert hatte. Da gibt es Eurovision, Vinegar, es gibt die Herrin der Ringe, es gibt Whitney, die auch nicht so heißt, aber an Whitney Houston erinnert, und viele mehr.

Und nach und nach beginnen diese Menschen, sich abends Geschichten zu erzählen. Ungewöhnliche, erschütternde, heitere und traurige Geschichten. Geschichten, die absurd klingen, die man nicht glauben möchte, mystische Geschichten wie die der Franziskanerin, die den Tod riechen konnte. Währenddessen lernen sich so die Bewohner des Hauses immer mehr kennen, auch wenn sie stets den räumlichen und auch persönlichen Abstand einhalten. Yessie zeichnet diese Geschichten mit ihrem Handy auf und tippt sie jede Nacht ab. Sie selbst versucht dabei die ganze Zeit, ihren in einem Pflegeheim lebenden Vater zu erreichen, aber vergeblich. Dieser Zustand treibt sie um und raubt ihr den Schlaf.

Wer von den 36 Schreibenden welche Geschichte verfasst hat, erfährt man erst am Ende in einem Anhang. Dabei ist das auch eigentlich unerheblich, denn es geht um den Inhalt, um die Aussage dieser Erzählungen. Die sich mit vielen verschiedenen Themen beschäftigen, wie Adoption, Kinderwunsch und Kinderlosigkeit, Einsamkeit, Gerechtigkeit, Feindschaft und vielen anderen. Die mir nicht alle gleich gut gefallen haben, die teils sehr unterschiedlich sind, aber in Gänze perfekt zusammenpassen.

Besonders erwähnenswert ist dann das völlig überraschende, wirklich keineswegs vorauszuahnende Ende, das aber doch ebenfalls absolut perfekt passt und in sich schlüssig ist.

Ein aus einzelnen Geschichten bestehender Roman, der ein packendes Ganzes bildet, das sehr empfehlenswert ist, selbst wenn es zu einer schlimmen Zeit spielt.

Margret Atwood & Douglas Preston (Hrsg.) - Vierzehn Tage
aus dem Amerikanischen von Pieke Biermann, Christine Blum, Susanne Goga-Klinkenberg u.v.a.
dtv, Februar 2024
 Gebundene Ausgabe, 479 Seiten, 25,00 €

Cover des Buches Das Schwarz der Tulpen (ISBN: 9783986720520)

Bewertung zu "Das Schwarz der Tulpen" von Susanne Arnold

Das Schwarz der Tulpen
RenaMvor 4 Tagen
Kurzmeinung: Wenn ältere Damen zu Detektivinnen werden
Susanne Arnold – Das Schwarz der Tulpen

Fast könnte es eine Episode aus der gemütlichen Inspektor Barnaby Reihe sein, die Geschichte, die uns die Koblenzer Autorin in ihrem zweiten Band um die betagten Freundinnen Margret und Elisabeth erzählt.

Sowohl Umgebung wie Personal der Romane würden perfekt in die Szenerie passen, die wir aus der erfolgreichen Fernsehserie kennen. Und gerade das Personal ist es auch, was diesen Roman von Susanne Arnold einerseits so unterhaltsam macht, andererseits aber auch ein gewisses Manko darstellt.

Da hilft es auch nicht, dass man eigentlich die Figuren aus den Vorgängerband, der mir so sehr gut gefallen hatte, kennen sollte. Es sind einfach zu viele Bewohner in dieser beschaulichen Kleinstadt, die im Geschehen mitmischen.

Elisabeth, die immer mehr das Herz des Arztes Dr. Hastings betört, hat die Organisation eines Basars übernommen, dessen Einnahmen die Renovierung der örtlichen Kirche unterstützen sollen. Doch am Abend des Basars sind die Einnahmen ebenso verschwunden wie die Frau des Blumenhändlers. Dieser hat gerade sehr viel Arbeit damit, die frischgebackene Witwe eines kürzlich urplötzlich verstorbenen angesehenen Einwohners der Nachbarstadt permanent mit frischen Blumen zu versorgen.

Margret, die Spürnase, die sich immer mal langweilt aufgrund der Eintönigkeit des Kleinstadtlebens, lebt natürlich sofort auf und beginnt zu ermitteln. Verdächtige gibt es einigermaßen viele, doch Elisabeth glaubt stets an das Gute in den Menschen und kann sich von niemandem vorstellen, ein Mörder zu sein.

Als dann noch die Leiche der verschwundenen Blumenhändlerin gefunden wird, steigt Margret erst so recht in die Recherchen ein, besonders auch wegen der unglaublichen Unfähigkeit des zuständigen Inspektors. Als sie von einer spontanen Reise nach London zurückkehrt, bringt sie die Auflösung des Falls quasi im Reisegepäck mit zurück.

Das alles wird sehr flott und flüssig geschildert, Langweile tritt bei der Leserin im Gegensatz zu Margret nie auf. Die Figuren sind herrlich typisch englisch, das heißt entsprechend egozentrisch und skurril. Allerdings wird ziemlich viel geredet in dieser Geschichte, die in Ich-Form aus der Sicht der stets sehr wortreichen Elisabeth erzählt wird. Die Gespräche zwischen den Freundinnen oder unter den Dorfbewohnern, die sich gerne mal über etliche Seiten hinziehen, drehen sich dabei oft um Belangloses, werden zu seichtem Geplauder, das die Handlung nicht voranbringt. Immer wartet man darauf, dass etwas wichtiges erwähnt wird, dass etwas entscheidendes geschieht, doch es wird immer weiter nur geredet. Dazwischen geht dann die eigentliche Handlung fast unter, man verliert dann gerne mal den Handlungsfaden.

Dennoch habe ich den Roman mit Freude gelesen, eben aufgrund der erwähnten sympathischen und lebensechten Figuren, die gut und mit Tiefgang ausgearbeitet sind. Daher freue ich mich bereits jetzt auf den schon angekündigten nächsten Band.

Susanne Arnold – Das Schwarz der Tulpen
Dryas Verlag, Februar 2024
 Taschenbuch, 397 Seiten, 18,00 €

Cover des Buches Leuchtfeuer (ISBN: 9783446279353)

Bewertung zu "Leuchtfeuer" von Dani Shapiro

Leuchtfeuer
RenaMvor 6 Tagen
Kurzmeinung: Seelenentblößung auf Amerikanisch
Dani Shapiro – Leuchtfeuer

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich bin mit diesem Roman nicht warm geworden. So viele Rezensionen über dieses Buch, die ich bereits gesehen habe, schwärmen von der Sprache, der Umsetzung des Plots, von den Figuren. Leider hat mich davon nichts wirklich überzeugt.

Das Schicksal zweier benachbarter Familien schildert die Autorin über mehrere Jahrzehnte hinweg. Das Leben der Wilfs erfährt ein tragisches Ereignis, als die beiden noch minderjährigen Kinder Sarah und Theo mit dem Auto einen Unfall bauen, bei dem ein Mensch ums Leben kommt. Ihr Vater Benjamin ist Arzt und will noch helfen, macht jedoch alles nur noch schlimmer. Dieser Vorfall lässt sie ihr ganzes späteres Leben nicht mehr los, alles wird darauf zurückgeführt. Jedes Versagen, jedes Unvermögen, das eigene Leben zu bewältigen, erklärt sich vor allem Sarah mit diesem Unfall. Bei dem sie die Schuld auf sich nahm, obwohl Theo, damals erst 15, gefahren war.

Jahre später, die Mutter von Sarah und Theo ist inzwischen wegen ihrer Demenz im Pflegeheim, Sarah hat eine eigene Familie und ist Mutter von Zwillingen, während Theo gerade Chefkoch und Betreiber eines kleinen Restaurants ist. Benjamin Wilf lebt immer noch im selben Haus und kommt jetzt in Kontakt zu dem Jungen Waldo im Haus gegenüber, der ein Außenseiter ist, den Sternenhimmel liebt und bei seinen Eltern für sein Verhalten kein Verständnis findet.

Die Sache eskaliert, als Waldo von zuhause fortläuft und Mimi, Benjamins Frau, aus dem Pflegeheim verschwindet.

In verwirrend vielen, nicht chronologischen Rückblenden und mit häufig wechselnden Perspektiven schildert Dani Shapiro das Seelenleben dieser Protagonisten. Einer davon ist auch Waldos Vater, der aus nicht nachvollziehbaren Gründen als einziger im Roman immer nur mit seinem Nachnamen benannt wird. Shenkman hadert mit sich, weil er mit seinem Sohn keine Geduld hat und versucht, seine innere Wut mit übertriebenem Fitnesstraining in den Griff zu bekommen.

Für mich fehlt in diesem Roman das Leben. Alle Protagonisten werden wie unter einem Mikroskop analysiert, doch um sie herum gibt es nichts. Alle bewegen sich wie in einem luftleeren Raum, es gibt keine Umgebung, keine anderen Menschen, die auftreten, keine Arbeit, keine Freunde, keine weiteren Nachbarn.

Das wirkt auf mich wie die typisch amerikanische Selbstanalyse, alle beschäftigen sich nur mit sich selbst, therapieren, analysieren sich ständig, beobachten ihr eigenes Verhalten. Das ist mir alles zu dick aufgetragen. Die Figuren leben nicht, sie sind wie Übungsmaterial für Psychotherapeuten. Einzig Ben und Waldo sind lebendig, haben echte Gefühle, benehmen sich „normal“, reagieren und handeln realistisch.  So sind sie auch die einzigen Figuren, für die ich bei der Lektüre Empathie aufbrachte.

Dabei ist diese egozentristische Selbstzerfleischung gut in Worte gefasst, die Sprache beschreibt dies mit fast schmerzhafter Intensität, macht es vorstellbar, überzeugt. Dennoch ist es am Ende von allem zu viel.

Ein Roman, der mir zu theoretisch, zu abgehoben, zu verkopft ist.

Dani Shapiro – Leuchtfeuer
aus dem Amerikanischen von Ulrike Wassel und Klaus Timmermann
hanserblau, Februar 2024
 Gebundene Ausgabe, 288 Seiten,  23,00 €

Cover des Buches Marseille 1940 (ISBN: 9783406814907)

Bewertung zu "Marseille 1940" von Uwe Wittstock

Marseille 1940
RenaMvor 8 Tagen
Kurzmeinung: Ein Thriller könnte nicht spannender sein
Uwe Wittstock – Marseille 1940

Diese Geschichte stiller Helden, mutiger Frauen, kluger Männer und eines grausamen Krieges ist so fesselnd, so spannend und gleichzeitig so berührend, dass man sie geradezu verschlingt.

Der Autor Uwe Wittstock, dessen Buch „Februar 1933“ ich bisher noch nicht kenne (was ich aber unbedingt nachholen muss), erzählt hier von den vor dem Naziregime geflüchteten Literaten, Künstlern, Philosophen und ihrer Hoffnung auf Rettung. Ihrer Hoffnung auf Aufnahme in einem anderen Land, einen Land, dass sie nicht, wie das „freie“ Frankreich, an die Deutschen ausliefern würde.

Fliehend vor der näher rückenden deutschen Armee, die 1940 in einem beispiellosen Durchmarsch Paris und den größten Teil Frankreich erobert, stranden so berühmte Schriftsteller wie Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Maler wie Marc Chagall, Kommunistinnen wie Anna Seghers und Philosophinnen wie Hannah Arendt in Marseille.

Dort hat der Amerikaner Varian Fry eine Fluchthilfeorganisation aufgebaut, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gerade diese Künstler und Künstlerinnen zu retten. Er verschafft ihnen Einreisevisa nach Amerika oder versucht es zumindest. Immer wieder werden ihm und ihnen Steine in den Weg geworfen, auch von amerikanischen Politikern und ihren Vertretern in den Konsulaten vor Ort.

Doch Fry gibt nicht auf. Auch als ihm selbst Gefahr droht, als er die Unterstützung seines Vereins, seiner Gönner und Spender zu verlieren droht, bleibt er in Marseille. Er ist davon überzeugt, dass er die Menschen, die von den Nazis verfolgt werden, retten muss.

Die Franzosen bekommen Listen mit Namen derjenigen, die sie ausliefern sollen. Und das Regime unter Pétain unterstützt dies. Also bleibt diesen Künstlern nur die Flucht. Auf abenteuerlichen Wegen, über die Pyrenäen, ohne Papiere oder nur mit gefälschten, versuchen sie, nach Lissabon zu kommen, dem einzigen Hafen auf dem europäischen Kontinent, von dem noch Schiffe nach Übersee aufbrechen.

Akribisch chronologisch geordnet, blitzlichtartig mal den einen Künstler, mal die eine Schriftstellerin auf der Flucht beobachtend, berichtet Uwe Wittstock in unübertrefflicher Weise von diesen gejagten Menschen, die oftmals all ihre Habe zurücklassen, teils in menschunwürdigen Sammellagern ausharren mussten, oft von ihren Angehörigen getrennt, ohne Nachricht von jenen.

Dabei macht der Autor durchaus darauf aufmerksam, dass es so vielen Menschen erging wie diesen berühmten, die jeder kennt. Nur von den namenlosen ist keine Geschichte hinterlassen, die man so anschaulich erzählen könnte. Deswegen nimmt er sich die Literaten zum Beispiel, um diese Schicksale zu zeigen.

Spannend wie ein Thriller, berührend und auch ermutigend aufgrund der zahlreichen Franzosen, die ungefragt helfen, die die Flüchtenden aufnehmen und verstecken, ist dieses Buch, das noch lange nachwirkt. Dabei bleibt dann auch unvergessen das Verhalten so manchen Amerikaners, der sich weigert, die vor allem jüdischen Menschen in den USA aufzunehmen. Da drängt sich der Gedanke auf, dass sich manches doch leider immer wiederholt.

Uwe Wittstock – Marseille 1940
C.H.Beck, Februar 2024
 Gebundene Ausgabe, 351 Seiten, 26,00 €

Cover des Buches Oben in den Wäldern (ISBN: 9783406813818)

Bewertung zu "Oben in den Wäldern" von Daniel Mason

Oben in den Wäldern
RenaMvor 11 Tagen
Kurzmeinung: Wuchtiger Roman über die Jahrhunderte währende Geschichte eines Hauses
Daniel Mason – Oben in den Wäldern

Fragen, die sich sicher jeder schon mal irgendwann gestellt hat, der in ein älteres Haus einzieht: Wer hat vor mir hier gewohnt? Welche Geschichten hätte dieses Haus zu erzählen?

Genau diese Geschichten erzählt der mehrfach ausgezeichnete Daniel Mason in seinem neuen Roman. Wie auch in seinen verdientermaßen hochgelobten vorigen Romanen verwendet er diese wuchtige Sprache, die Bilder erschafft, schärfer als jede Kamera. Und besonders geschickt passt er seine Sprache der jeweiligen Zeit an, in der seine Geschichte gerade spielt.

Es beginnt früh, als das besagte Haus nicht viel mehr als eine Hütte ist, in die dann der ehemalige Soldat und spätere Apfelbauer Osgood einzieht, später seine Töchter nachholt. Mason lässt viel Raum im Roman für diesen Abschnitt seiner Erzählungen , nachdem die ersten Teile, als ein verfolgtes Pärchen in dieser Hütte Unterschlupf findet und weitere Verfolgte sich später dort verbergen, relativ zügig erzählt werden.

Osgood erschafft eine Apfelplantage, hat viel Erfolg mit seinem Obst, doch wirklich glücklich wird die Familie hier nicht. Nach seinem Tod bleiben die Zwillingsschwestern Alice und Mary im Haus zurück, führen die Plantage weiter. Die beiden Schwestern sind gleichzeitig unzertrennlich und unvereinbar, bei aller äußerlichen Ähnlichkeit sind sie im Charakter verschieden. Einem Mann geben sie in ihrem Leben keinen Platz, was schließlich zur Katastrophe führt.

Danach geht es weiter mit dem Haus und seiner Geschichte, Schriftsteller, Maler, Männer und Frauen finden sich ein, über die Jahrhunderte bis ins Heute und Jetzt. Die Menschen verbindet die enge Beziehung zu diesem Haus, das sich verändert, um- und angebaut wird und dennoch bleibt es dasselbe.

Eine ungemein interessante Erzählweise, die Geschichte eines Landes anhand eines Hauses darzustellen. Mason lässt sich viel Zeit für dieses Erzählen, manches ist fast zu langatmig, zu ausführlich, anderes wird in großen Sprüngen berichtet. Doch immer gibt es eine Verbindung zwischen den Geschichten, zwischen den Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte in diesem Haus leben und auch sterben.

Dabei ist es vor allem Masons Sprache, die dieses Buch so gewaltig macht. Wenn er die Umgebung beschreibt, die kleine Stadt, die Wälder, das Innere des Hauses, dann findet er dafür Worte, die alles greifbar, vorstellbar machen. Das geht dann manchmal zu Lasten der Handlung, nehmen diese Beschreibungen viel mehr Raum ein als Ereignisse und Erlebnisse.

Ein Roman, den man nicht schnell durchliest, der auch keine Spannung, keine Höhepunkte, kein wirkliches Ende bietet, der aber aufgrund seiner Wucht und Wirkung im Gedächtnis bleibt.

Daniel Mason – Oben in den Wäldern
aus dem Englischen von Cornelius Hartz
C.H. Beck, Februar 2024
 Gebundene Ausgabe, 429 Seiten, 26,00 €

Cover des Buches Der Teufel von Tempelhof (ISBN: 9783423220477)

Bewertung zu "Der Teufel von Tempelhof" von Susanne Goga

Der Teufel von Tempelhof
RenaMvor 11 Tagen
Kurzmeinung: Anspruchsvoller und spannender Krimi aus dem Berlin der 20er Jahre
Susanne Goga - Der Teufel von Tempelhof

Der neunte Fall für Oberkommissar Leo Wechsler und in meinen Augen einer der besten. Die Mönchengladbacher Autorin erzählt eine hochdramatische, fundiert recherchierte und thematisch herausfordernde Kriminalgeschichte.

Leo Wechsler wird zu einem Toten gerufen, der an einem einsamen Platz am Rand von Berlin gefunden wurde. Es handelt sich um einen Arzt, der in seiner Praxis vor allem Frauen behandelte, wie sich nach und nach herausstellt. Zuerst scheint es kein Motiv zu geben für einen Mord an diesem Mann, die Kriminalpolizei tappt lange im Dunkeln. Einerseits gäbe es viele mögliche Verdächtige, andererseits weisen diese entweder Alibis vor oder haben angeblich keine Beziehung zum Mordopfer.

Zusätzlich belastet Leo der Fall einer Jugendlichen, die aus einem Mädchenheim verschwunden ist. Er ist überzeugt, dass es Erika in diesem mit Härte und Strenge geführten Heim nicht gut geht, zudem sie ihre geliebte Mutter schon so lange nicht sehen darf.

Dass die beiden Fälle zusammenhängen erschließt sich schnell, macht die Aufklärung des Mordfalls aber noch komplizierter. Erst nach vielen Sackgassen bekommt Leo eine Spur zu fassen, an die er jedoch fast nicht glauben mag, so schrecklich wäre der Gedanke, dass dies ein Motiv für den Mord sein könnte.

Was er herausfindet und worum es thematisch in diesem Krimi geht, kann ich in der Rezension nicht erwähnen, das hieße die Spannung zu zerstören. Es handelt sich jedenfalls um ein wirklich erschütterndes Thema, von dem zumindest ich nicht gedacht hätte, dass so etwas überhaupt in Deutschland und noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts stattfand. Hier gilt der Autorin wirklich ein Dank dafür, dies aufgegriffen zu haben.

Stilistisch ist auch dieser Roman aus der Wechsler-Reihe wieder perfekt. Die Polizeiarbeit wird akribisch geschildert, ohne eine Sekunde zu langweilen. Die Figuren sind perfekt ausgearbeitet, die Seriencharaktere ohnehin, doch auch hier wird immer noch eine weitere Entwicklung erkennbar. Und auch wenn immer wieder Privates in die Handlung hineinspielt, von Leo oder von seinen Kollegen, so bleibt es perfekt ausgewogen und nimmt nicht überhand.

Was mir an dieser Krimireihe von Susanne Goga so besonders gut gefällt, ist, dass sie sich nicht an das übliche Klischee hängt, mit welchem Romane, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts spielen, fast immer arbeiten. Sie verfällt nicht in die Schilderung der Abgründe, des „Babylons Berlin“, sie schildert vielmehr ganz normale Menschen aus dieser Zeit mit ganz normalen Problemen, jedoch ohne die aktuellen politischen Fragen unerwähnt zu lassen. Die sich ankündigenden politischen Verhältnisse werden durchaus thematisiert, aber ohne die eigentliche Handlung zu überschatten.

Ein absolut gelungener Krimi, der sehr viel Hoffnung macht auf Band Nr. 10.

Susanne Goga - Der Teufel von Tempelhof
dtv, Februar 2024
 Taschenbuch, 329 Seiten, 13,00 €

Cover des Buches Putins Krieg gegen die Frauen (ISBN: 9783462006919)

Bewertung zu "Putins Krieg gegen die Frauen" von Sofi Oksanen

Putins Krieg gegen die Frauen
RenaMvor 15 Tagen
Kurzmeinung: Drastische Schilderungen, die erschüttern
Sofi Oksanen - Putins Krieg gegen die Frauen

Beim Lesen dieses Buches friert man, so gruselig, so beängstigend ist das, was die finnische Autorin hier schildert. Wenn auch der Titel des Buchs ein wenig in die Irre führt, geht es doch nicht nur um das, was Frauen geschieht, so ist es trotzdem ein wichtiges Buch.

Sofi Oksanen, in Finnland aufgewachsene Tochter einer Estin und eines Finnen, hat tiefen Einblick in die tragischen und erschreckenden Vorgänge in Russland und der früheren Sowjetunion. Was sie beschreibt, jagt einem beim Lesen Schauer über den Rücken und lässt umso mehr darauf hoffen, dass es der Ukraine gelingt, den Aggressor zu besiegen.

Die Schilderungen der Gräueltaten russischer Soldaten an ukrainischen Frauen und Männern, die diese bei voller Kenntnis und Zustimmung sowohl ihrer Vorgesetzen wie auch ihrer Ehefrauen und Mütter begehen, sind kaum zu ertragen. Man spürt die Wut und die Verzweiflung der Autorin in jedem ihrer Worte. An mancher Stelle ist es dann fast etwas zu subjektiv, wünschte man sich etwas mehr Distanziertheit.   

Es scheint unfassbar, dass diese russischen Soldaten in der Tat von den eigenen Frauen motiviert werden, die Ukrainerinnen zu vergewaltigen, ihnen ihre Würde zu nehmen, sie zu bestehlen und zu töten. Sofi Oksanen gelingt es, begreiflich zu machen, wie dieses für uns unverständliche Handeln begründet ist, was die russische Propaganda, die Erziehung und vor allem die Geschichte damit zu hat.

Doch auch wenn man erkennt, was diese Menschen zu ihrem Handeln führt, macht es diese unbegreiflichen Taten nicht begreifbarer. Dass Russen auch ihre eigenen Frauen nicht mit Samthandschuhen anfassen, dass sich ihre Männlichkeit darin manifestiert, dass sie Frauen schlagen und misshandeln, das kann man einfach nicht verstehen.

Sofi Oksanen beschreibt all das anschaulich, ohne irgendetwas zu beschönigen. Sie führt viele Beispiele an, sie verweist auf die geschichtlichen Zusammenhänge, beispielsweise bezüglich der Situation der Krim. Man bekommt beim Lesen den Eindruck, sie drückt sich an mancher Stelle besonders drastisch aus, weil sie will, dass man sie versteht. Als hätte sie Sorge, dass gerade wir hier im Westen alles immer noch durch eine zu rosa gefärbte Brille sehen. Als wolle sie uns nun endlich die Augen öffnen.

Hoffen wir, dass es ihr und anderen endlich gelingt.

Ein Buch, das nicht einfach ist, aber gelesen werden sollte.

Sofi Oksanen - Putins Krieg gegen die Frauen

aus dem Finnischen von Angela Plöger und Maximilian Murmann

Kiepenheuer & Witsch, Februar 2024

Gebundene Ausgabe, 326 Seiten, 24,00 €

 

Cover des Buches Kalte Schnauzen, heiße Fährten (ISBN: 9783839206027)

Bewertung zu "Kalte Schnauzen, heiße Fährten" von Ingrid Werner

Kalte Schnauzen, heiße Fährten
RenaMvor 18 Tagen
Kurzmeinung: Spannende und überraschend gute Kurzkrimis
Ingrid Werner (Hrsg.) - Kalte Schnauzen, heiße Fährten

Witzig, subtil, überraschend und unterhaltsam sind die Geschichten, die in diesem Buch versammelt sind und natürlich spielen die bellenden Vierbeiner die Hauptrollen. Die Autorinnen und Autoren aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg vollbringen die Kunst, auf wenigen Seiten spannende Kurzkrimis zu verfassen, die ungewöhnlich sind und die ausgetretenen Pfade auch einmal verlassen.

Ob es die Pudeldame ist, die nach Brigitte Bardot benannt wurde und zur Erbmasse der verstorbenen Tante gehört, ob es die zottelige Hündin Coco ist, die eine Wasserleiche findet oder die ausgestopfte Dänische Dogge, die einem sich selbst überschätzenden Staatsanwalt schließlich auch nicht helfen kann – all diese Hunde sind in obskure Kriminalfälle verwickelt oder ziehen ihre Herrchen, ihre Frauchen oder deren vorübergehende Vertretungen in solche hinein.

Da schreibt Beatrix Mannel über die Rachepläne einer Schwester, deren Malteserhündin dabei eine tragende Rolle spielt. Barbara Salentin erzählt vom Verschwinden der Französischen Bulldogge Kopernikus aus einer Hundepension, das die anderen dort vorübergehend einquartierten Hunde aufklären.

Oder Christine Ziegler berichtet von der Dackeldame Lola, die ihr Herrchen von einem falschen Verdacht befreit. Und Ingrid Werner, die Herausgeberin dieser sehr unterhaltsamen Sammlung, weiß von „Hundeliebe“ zu erzählen oder vielmehr lässt „Rolo“ davon erzählen, wie sein Herr ihm einen ganz bestimmten Trick beibringt. Doch am Ende geht genau das sozusagen nach hinten los.

Auch wenn man oft die Pointe erahnen kann, sind alle diese Geschichten spannend, sehr gut geschrieben und machen einen Heidenspaß. Dabei sind allerdings nicht alle fröhlich, es gibt durchaus auch dramatische, erschütternde wie die Geschichte „Go.Find.Me“ von Nadine Buranaseda, in der ein Suchhund einen verschwundenen Teenager finden muss. Oder „Nanuk, der Wolf“ von Stefanie Gregg, die sehr berührende Geschichte vom blinden Jungen Samuel und seinem Hund Nanuk und ihrer Freundschaft zu einem anderen Außenseiter, die auf eine schwere Probe gestellt wird.

Natürlich sind nicht all diese Geschichten auf dem gleichen Qualitätsniveau, natürlich gefiel mir die eine mehr, die andere vielleicht etwas weniger. Insgesamt aber bilden diese Kurzkrimis ein wirklich lesens- und empfehlenswertes Ganzes. Und ich habe hier einige neue Autorinnen und Autoren kennengelernt, von denen ich sehr gerne mehr lesen möchte.

 Ingrid Werner (Hrsg.) - Kalte Schnauzen, heiße Fährten
gmeiner, Februar 2024
 Gebundene Ausgabe, 252 Seiten, 15,00 €

Cover des Buches Die Wundersammler (ISBN: 9783423283854)

Bewertung zu "Die Wundersammler" von Hans Rath

Die Wundersammler
RenaMvor 20 Tagen
Kurzmeinung: Komplett verunglückte Geschichte voller Küchenphilosophie
Hans Rath, Michaela Wiebusch - Die Wundersammler

Eine Frau Ende Zwanzig quartiert sich in einem Ferienhaus in Italien ein, um ihre Doktorarbeit über Wunder zu Ende zu schreiben. Ein mit seinem Job hadernder Pater Mitte Fünfzig sucht sie dort auf, um mit ihr Wunder zu finden. Eine altkluge Zwölfjährige mischt sich ständig ein.

Das ist zusammengefasst die Handlung dieses Romans, der völlig falsche Erwartungen weckt, die er dann nicht erfüllt. Insgesamt haben mich sowohl der Plot dieser Geschichte wie auch die Figuren und der Schreibstil sehr enttäuscht.

Paula kommt mit ihrer Doktorarbeit nicht voran. Da taucht unvermittelt Pater Benedikt bei ihr auf, der auf ein Wunder zu warten scheint, damit er wieder an seinen Beruf oder besser seine Berufung glauben kann. Obwohl die beiden sich überhaupt nicht kennen, gehen sie unmittelbar gemeinsam auf eine von ihm finanzierte Reise zu den Menschen, die Paula bisher nur telefonisch für ihre Arbeit interviewt hat. Es handelt sich dabei um den Betreiber eines Wundertheaters oder vielmehr Kuriositätenkabinetts, um eine Mathematikerin, eine philosophierende Einsiedlerin und um ein Paar Astronomen.

Jeder dieser Menschen hält den beiden ellenlange Vorträge über Wunder, über das, was Wunder sind oder nicht sind, hilft aber weder Paula noch Benedikt irgendwie weiter. Dazwischen mischt sich ständig das Kind Franka ein, mit der sich Paula in der italienischen Unterkunft angefreundet hat. Sie will permanent auf dem Laufenden bleiben und so muss Paula auf der Reise regelmäßig mit ihr skypen, wo Franka dann altkluge und unpassende Kommentare von sich gibt.

Das gesamte Konstrukt, vom unwahrscheinlichen Beginn bis zum wirklich völlig absurden Ende (Achtung Spoiler: die anonym adoptierte Paula findet doch tatsächlich ihre ihr bis dato komplett unbekannte Mutter just in diesem italienischen Ort – also wirklich) ist derart an den Haaren herbeigezogen, die Figuren sind steif und platt, die Dialoge hölzern, der Schreibstil abgedroschen und voller Phrasen und die ellenlangen, über mehrere Seiten sich erstreckenden Vorträge schlicht langweilig.

Da lässt sich eine Frau seitenlang über den Klimawandel aus, andere dozieren über den Sternenhimmel und dazwischen die unsinnigen Zwiegespräche zwischen Paula und Benedikt. Die natürlich beide ihre privaten Päckchen zu tragen haben, Paula in Form ihrer bis dahin vergeblichen Suche nach ihrer leiblichen Mutter, Benedikt die Trennung von seiner Familie, die ihn vor Jahren verstieß. Dass die von ihm seinerzeit sitzengelassene Braut dann seinen Bruder heiratete, ist dann schon wirklich keine Überraschung mehr. Und ständig geben Paula und Benedikt sich gegenseitig wahnsinnig gute Ratschläge, die natürlich ihre Probleme wie von Zauberhand lösen. Dazwischen dann die für die Handlung absolut überflüssige Franka, die ungemein stört.

Hans Rath, Michaela Wiebusch - Die Wundersammler
dtv, Februar 2023
 Gebundene Ausgabe, 301 Seiten, 20,00 €

Cover des Buches Arctic Mirage (ISBN: 9783446279599)

Bewertung zu "Arctic Mirage" von Terhi Kokkonen

Arctic Mirage
RenaMvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Ein Roman, der die Leser in der Luft hängen lässt
Terhi Kokkonen - Artic Mirage

Der erste Satz nimmt das Ende vorweg, was einerseits die Spannung unermesslich erhöht, andererseits fast schon zu viel verrät.

Ein Ehepaar, gut situiert, seit vielen Jahren verheiratet, hat auf der Rückfahrt vom Urlaub einen Autounfall, der sie zwingt, einige Tage in einem abgelegenen Hotel unterzukommen. Dieses Hotel mitten in Eis und Schnee wirkt fast ein wenig mystisch, so wie auch die Mitarbeiter und die Einwohner des nahegelegenen Ortes.

Karo und Risto führen nur scheinbar eine gute Ehe. Vieles läuft schief, nicht erst seit kurzem. Doch was genau zwischen ihnen geschehen ist und immer wieder geschieht, erschließt sich erst nach und nach. Karo ist überzeugt, dass ein weiterer Wagen in ihren Unfall verwickelt war, Risto leugnet das hartnäckig. Immer wieder verschwinden Sachen von Karo, woraufhin Risto ihr subtil zu versehen gibt, dass er sie für verrückt hält. Die verbale, psychische und physische Gewalt zwischen den Eheleuten eskaliert immer mehr.

Dazu liefert das Hotelpersonal die Kulisse. Der behandelnde Arzt, der mehr als nur medizinisches Interesse an Karo hat, die Rezeptionistin, die widerwillig die Tracht der Samen tragen muss, die Hotelchefin, die mit besagtem Arzt eine merkwürdige Beziehung zu pflegen scheint.

All diese Dinge erzählt die Autorin genauso kühl wie die Landschaft, wie das Wetter in ihrem Roman ist. Die Figuren, Protagonisten wie auch Nebenfiguren, bleiben auf seltsame Art auf Distanz, zeigen wenige Emotionen deutlich genug, um Empathie zu erzeugen. So vieles wird nur angedeutet, bleibt im Vagen, lässt Raum für Spekulation, für Vermutung und Verdächtigungen.

Der Stil, in dem Terhi Kokkonen erzählt, ist wuchtig, die Sprache klar, die Bilder scharf, ihre Bedeutung dagegen eher verwischt, vernebelt. In spotlight-artigen Rückblicken werden die vergangenen Narben, die Karo und Risto sich in ihrer Beziehung zugefügt haben, beleuchtet, wird ein wenig klarer, wie sie dorthin gelangen konnten, wo sie jetzt angekommen sind.

Der gesamte Roman liest sich nicht einfach so mal schnell herunter, manches zieht sich, manches langweilt sogar, anderes fasziniert, fesselt. Ein Roman, dem, so wirkt es, Anfang und Ende fehlen.

Keine einfache Geschichte.

Terhi Kokkonen - Artic Mirage
aus dem Finnischen von Elina Kritzokat
Hanser Berlin, Januar 2024
 Gebundene Ausgabe, 189 Seiten, 23,00 €

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