"Long Bright River" thematisiert die Drogenproblematik der USA am Beispiel zweier Schwestern in Philadelphia.
Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten, die Geschichte richtig zu genießen, weil sie recht langsam startet und man Geduld haben muss, bis sich alles entfaltet.
Nach der Hälfte etwa nimmt die Spannung allerdings zu und man fängt an, Verständnis für die Schwestern und ihr Verhalten aufzubringen.
Keine einfache Geschichte, jedoch eine, die lesenswert ist, wenn man sich darauf einlässt und ein wenig Geduld mitbringt.
Liz Moore
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Liz Moore
LONG BRIGHT RIVER
Long Bright River
The God of the Woods: A Novel (English Edition)
The Unseen World
The Unseen World: A Novel
Neue Rezensionen zu Liz Moore
Anfänglich war ich hin und hergerissen, was ich da überhaupt lese.
Als Roman deklariert las es sich, wie ein Krimi.
Zwei Schwestern aus einer zerütteten Familie, deren Leben sich völlig unterschiedlich entwickelt.
Mickey wird Polizistin, Kacey rutscht ins Drogenmilieu ab und verschwindet schließlich. Langsam wird das Familiengefüge Schritt für Schritt aufgedröselt.
Der Leser begleitet Mickey bei der Suche nach ihrer Schwester und den Ermittlungen zu den Frauenmorden im 24. Bezirk.
Es geht vorwiegend um Drogenmissbrauch, aber auch um Korruption und Machtspielchen und auch um Familienzusammenhalt und (Nächsten-)Liebe.
Auch wenn ich länger dafür gebraucht habe, als mir lieb war und die Stimmung während des gesamten lesens eher düster und hoffnungslos war, hat es mir am Ende wirklich gut gefallen.
Rezension zu "LONG BRIGHT RIVER" von Liz Moore
"Long Bright River" ist ein Buch, das zunächst einen Spannungsroman verspricht, aber letztendlich soviel mehr zu bieten hat....
Mickey, eine Streifenpolizistin auf den Straßen von Philadelphia fährt Tag für Tag durch ihr Revier und sorgt für Recht und Ordnung oder sagen wir mal so, sie versucht, zu retten, was zu retten ist. Denn ihr Stadtteil ist wie viele andere in Philadelphia hoffnungslos marode. Die Menschen, die hier leben haben es entweder geschafft und zählen zu den wenigen Glücklichen, die ein halbwegs gut situiertes Leben führen oder (und das ist leider die Mehrzahl) haben bereits kapituliert und leben am Existenzminimum. Die Kriminalitätsrate ist hoch....die Drogenabhängigkeit allgegenwärtig.
Mickey hat aber nicht nur ein Auge auf die Straße, sondern auch auf ihre Schwester, die in ihrem Streifenrevier anschaffen geht, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren.
Die beiden Schwestern waren in ihrer Kindheit sehr eng miteinander verbunden....haben sich jetzt aber nichts mehr zu sagen.
Beunruhigt ist Mickey dann aber doch, als in ihrem Bezirk mehrere ermorderte Prostituierte gefunden werden und ihre Schwester auf einmal verschwunden ist....
Die Story wird sehr ruhig erzählt. Ich habe auch eine Weile gebraucht, um mich auf die Geschichte einzulassen. Die Geduld hat sich aber gelohnt.
Trotz der langsamen Erzählweise hat mich das Buch nach und nach in seinen Bann gezogen. Wir haben es hier mit einer Sozialstudie zu tun, die sich mit einer Vielzahl von Themen auseinandersetzt und tief unter die Haut geht.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr komplex dargestellt. Es gibt niemanden, der einem durchweg sympathisch ist. Auch die Protagonistin ist ein zutiefst unsicherer Mensch, der Entscheidungen trifft, die häufig nicht nachvollziehbar waren. Ich wusste oft nicht, ob ich mich zu ihr hingezogen fühlen sollte oder nicht. Aber gerade diese Vielschichtigkeit bzw. Zerrissenheit der einzelnen Personen hat für mich die Story rund gemacht.
Die Geschichte erzählt von Armut und den Wunsch, daraus auszubrechen....von dem Überlebenskampf auf der Straße....den Kampf gegen Abhängigkeiten in jeglicher Form (sei es von Drogen oder in psychischer Form von anderen Menschen)....von dem Verfall einer Stadt und deren Einwohnern....von Korruption etc.
Wer Interesse an einer Millieustudie mit einem Schuss Kriminalarbeit hat, sollte sich "Long Bright River" gerne mal ansehen.
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