Gisela Liebwies kann nicht singen, doch sie steht auf der Bühne und wird euphorisch beklatscht und vor allem: sie ist schön. 'hassenswert schön" wie es heisst. Alle Blicke gelten ihr, denn sie ist der Star der Oper "die stille Gräfin". Ihre Schwester Karolina eigentlich mit der goldenen Stimme bestückt kommt nicht zu Ehren - Gisela überstrahlt sie beim Vorsingen mit ihrer Schönheit.
Ebenfalls bewundert wird Gussendorff, ein eitler, selbstgefälliger 'möchtegern-Komponist' der aber nichts musikalisches auf die Reihe bringt.
Denn die Oper mit der er sich rühmt stammt aus der Feder seiner stillen Frau Ida der eigentlich der Erfolg gebührt. Zeitlebens unterdrückt, von den Eltern nur aus Eigeninteresse nicht im Bach ertränkt, führt sie ein unsichtbares Leben an der Seite Gussendorffs.
In diesem Erstling von Diwiak wird wunderbar und bitterbös aufgetragen. Gefeiert werden jene die es nicht verdient haben, die grossen Rollen übernehmen jene die sich selbst ins Licht stellen und es verschwinden die eigentlichen Talente.
Das muss man aushalten können. Zum Glück für den Leser dass die Protagonisten gar feste überzeichnet werden. Das lässt einem glauben dass es sich in Wirklichkeit wohl kaum so verhält. Vielleicht.
Leseempfehlung!